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18. Dezember 2011 7 18 /12 /Dezember /2011 11:03

 

Erwartungen

Es ist das erste Mal das ich den Original Film sehe, Brain De Palmas Remake habe ich bereits 2-3 Male zuvor gesehen und mochte ihn. Auch wenn es eigentlich nur 2 starke Szenen gab an die ich mich wirklich erinnern kann. Aus diesem Grund habe ich vermutlich auch mit dem Original ziemlich lange gezögert da ich vermute dass er noch weniger starke Szenen hat.

 

 

 

Die Geschichte

Tony ist der neue Mann in der Stadt. Es ist die Zeit der Prohibition und Tonys Gang macht sich mit Brachialen Mitteln den ganzen Südbereich der Stadt zu eigen. Doch als sie versuchen sich auch den Norden unter den Nagel zu reißen kommt es zum Bandenkrieg…

Die Figuren

Die ganzen Figuren sind toll gespielt. Paul Muni habe ich noch nie zuvor gesehen, aber seine Darstellung als Tony bedarf Anerkennung, obgleich in direkten Vergleich mit Al Pacino nicht ganz mithalten kann. Sehr gefreut habe ich mich auch über Boris Karloffs Gastauftritt.

Die Erzähl-Struktur

Der Film legt an vielen Stellen ein halsbrecherisches Tempo vor. Wo das Remake mit ca. 3 Stunden Gemütlichkeit walten lässt und sich ehrlich gesagt ob zieht, brettern das Original mit 90 Minuten durch die Handlung. Schnelle Schnitte, Kreative Szenen Übergänge, unvergessliche Aufnahmen und viel mehr wird einem nur so am laufenden Band serviert.

Aussage

Der Film hat eine ambivalente Aussage. Einerseits die unmoralische “Die Welt gehört dir” (wenn du sie dir einfach nimmst) Messege, wie auch das Remake hat. Aber was der Film wirklich will ist etwas GANZ anderes. Er will den Mythos des Amerikanischen Outlaws entzaubern und stößt einem das am Ende radikal vor den Kopf. Wie Hanneke uns mit seinem Funny Games entlarvt hat wie gerne wir etwas sehen wollen und uns aber bewusst das Gegenteil zeigt. Es stößt einem bitter auf! Nämlich:

ACHTUNG SPOILER!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Als Tony am Schluss von den Cops in die Enge getrieben wir beginnt er tatsächlich wie von dem Polizisten vorhergesagt wie ein geprügelter Hund zu winseln. Der Volksheld, das Sinnbild das es jeder Penner schaffen könnte wenn er es einfach durchzieht wird zum Rückradlosen Waschlappen. Ein Filmischer Schlag ins Gesicht!

Das Besondere

Die Menge an Kreativität die der Film liefert ist unglaublich. Sei es nun die Exekutionen in denen man nur die Schatten der Opfer sieht kombiniert mit den Einschusslöchern an der Wand oder die permanent eingebauten “X” welche an Tonys Narbe erinnern sind nur 2 kleine Beispiele. Es steckt spürbar große Kraft und Potential in diesem Klassiker.

Was hätte man besser machen können

Wie gesagt mit diesem Ende werden sich Freunde des Remakes SCHWER tun!

Meine Lieblingsstelle

Ich liebe den Szenen Übergang wo man die Aufnahmen einer schießenden Maschinenpistole über die Aufnahmen von einem Tages Kalender von dem die Blätter davonfliegen legte. Die Sache mit den Blättern hat man schon oft gesehen aber in Kombination mit dem Gewehr kriegt das ganze einen ganz frischen Wind. Dann die schon erwähnte Szene mit den 7 Schatten an der Wand. Oder auch unglauchlich gelungen: Der Tod von der Figur von Boris Karloff auf der Bowlingbahn: Er holt gerade mit der Kugel aus lässt sie los, man hört einem Schuss und sieht ihn umfallen, die Kamera folgt aber der Bowlingkugel welche alle kegeln abräumt und die letzte Kegelt tanzt noch dramatisch bevor sie umkippt. - Keine Ahnung wie oft sie den Take machen mussten um das hin zu bekommen und dann noch das Glück das die Kegel so geil wankt- Echt Geil! 

Oder die Stelle in der Tony sein erstes tragbares Maschinengewehr in den Händen hält und es als Schreibmaschine bezeichnet mit der er seinen Namen in riesigen Buchstaben über die Stadt schreiben will.

Fazit

Auch wenn ich einer von denen bin dem das Ende ein Stein im Schuh ist und lieber sehen möchte wie ein völlig zugedröhnter Tony bis zur letzten Sekunde schießend und Fluchend sich von Kugeln vollpumpen lässt kann ich nicht umhin um zu sagen dass das Original bis auf DAS sogar besser ist als das Remake! Die Geschwindigkeit und die Menge an brillanten Ideen sorgen immer noch für exzellente Kinounterhaltung.

Wahrhaft ein Klassiker. Wer Noir-ähnliche Gangsterfilme aus dieser Zeit liebt (wie ich) MUSS Scarface unbedingt sehen, auch wenn der metaphysische Zeigefinger ein Wurmfraß im Gebein ist! 

Wertung

                                                            4 von 5 Punkte

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